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Das LAN am Netz
- fli4l: Spooling auf eine Festplatte -
 

Dieses Kurz-HOWTO richtet sich an alle die, die einen fli4l-Rechner mit LPD als Druckerserver betreiben und Gefahr laufen, dass die Queue überläuft bzw. die einfach zu wenig RAM in der Kiste haben, um auch noch größere Druckaufträge sicher zu spoolen (ich hatte mal einen hochauflösenden Tintenstrahler-Druck mit rund 28 MB Daten) sowie natürlich auch an die, die ihren fli4l-Router auf einer relativ großen Festplatte installiert haben - weil es eben kaum noch wirklich kleine gibt - und den verbleibenden Platz gewinnbringend nutzen wollen (siehe dazu auch das HOWTO zum 'SAMBA-Fileserver'!).
  1. Einrichten der Festplatte
  2. Mounten der Festplatte/Partition bei Systemstart (und Abschalten der Ramdisk)
  3. Weitere Hinweise
Teil a.: Einrichten der Festplatte

Ist die Festplatte eingebaut, ist es wichtig zu wissen, wo das geschehen ist, denn (IDE-)Festplatten werden unter fli4l folgendermaßen bezeichnet:

PrimaryMaster = /dev/hdax
PrimarySlave = /dev/hdbx
SecondaryMaster = /dev/hdcx
SecondarySlave = /dev/hddx

Dabei ist das 'x' in jeder Zeile ein Platzhalter für die Nummer der Partition, die ebenfalls einer Norm unterliegt:

Primäre Partitionen = 1-4
Log. Laufwerke der erweiterten Partition = 5-x

Ein Beispiel:
Der Rechner hat eine Festplatte, die mit dem DOS-Fdisk partitioniert wurde; somit ergibt sich /dev/hda1 als Bootpartition (gemountet unter /mnt) und /dev/hda5 als erstes Laufwerk der erweiterten Partition; dieses Laufwerk soll im Folgenden als Spool-Partition laufen.

Es gibt nun mehrere Wege, diese Partition mit einem ext2fs zu versehen; ich persönlich habe das mit einer fli4l-Diskette bzw. unter dem laufenden fli4l-System gemacht, bevor ich die Änderungen unter Punkt b. eingespielt habe:

! Es muss sich das Tool 'mke2fs' auf der Festplatte/der Bootdiskette befinden !

Unter laufendem System wird am Prompt eingegeben: 'mke2fs /dev/hda5'. Dann wird die Partition mit dem ext2fs formatiert und somit für fli4l interessant (es gibt vielleicht auch einen Weg, eine FAT-Partition als Spool-Platz zu mounten, aber da scheint es mit der Vergabe der Dateirechte Probleme zu geben, weswegen ich das dann mal gelassen habe weil ich keine Lust zum Basteln verspürte).

Die Festplatte (Partition) ist nun bereit, für fli4l gemountet und ab sofort als Spool-Platz genutzt zu werden.

Teil b.: Mounten der Festplatte/Partition bei Systemstart (und Abschalten der Ramdisk)

Die Änderungen zum Mounten der Partition beim Systemstart habe ich in der rc.lpd direkt eingetragen, um keine 'Usermounts' nutzen zu müssen und um die Festplatte an Stelle der standardmäßig eingerichteten Ramdisk zu nutzen. Diese Datei befindet sich in den Verzeichnissen des entpackten fli4l-Archivs unter /opt/etc/rc.d/ und kann auch unter Windows mit einem Texteditor bearbeitet werden.

Es geht speziell (ausschließlich) um folgende Zeilen unter
#----------------------------------------------------------------------------
# create ramdisk and directories for spooling:
#----------------------------------------------------------------------------

/bin/dd if=/dev/zero of=/dev/ram1 bs=1k count=$ram
/sbin/mke2fs -q -vm0 /dev/ram1 $ram
mkdir /var/spool/lp
/bin/mount /dev/ram1 /var/spool/lp
Die erste Zeile baut die Ramdisk auf, die zweite richtet diese mit dem ext2fs ein. Die dritte Zeile erstellt den Mountpoint und die vierte Zeile beinhaltet die Befehle zum Mounten der Ramdisk an /var/spool/lp (darunter laufen alle Spool-Verzeichnisse).

Es werden nun folgende Änderungen vorgenommen bzw. sollte der Block nach Änderung etwa so aussehen:
# /bin/dd if=/dev/zero of=/dev/ram1 bs=1k count=$ram
# /sbin/mke2fs -q -vm0 /dev/ram1 $ram
mkdir /var/spool/lp
/bin/mount /dev/hda5 /var/spool/lp
Natürlich muss die letzte Zeile an die eigenen Bedingungen angepasst werden.

Nachdem das opt.tgz neu eingespielt (über Netz, Diskette, imonc, ... egal) und der Rechner neu gestartet wurde (reboot), sollte das Spooling auf die Platte laufen. Das kann man durch Eingabe des Befehls 'df' auch nachvollziehen: Ist dort ein Eintrag der Art '/dev/hda5 [...] /var/spool/lp', dann hatīs geklappt.

Durch diese Änderungen wird dann auch keine Ramdisk für das Spooling mehr erstellt, die Angabe der Ramdisk-Größe in der 'config.txt' ist damit irrelevant geworden.

Teil c.: Weitere Hinweise

Das ganze ist ein bisschen 'quick īn dirty'; z.B. meckert fli4l immer beim Mounten der Partition, dass das Dateisystem 'unchecked' sei und man doch 'e2fsck' laufen lassen sollte. Ist nicht verkehrt und sollte auch beherzigt werden. Ein automatischer Aufruf kann auch in die rc.lpd eingebunden werden, auch wennīs nicht gar so hübsch ist. Dazu muss ich noch sagen, dass ich nicht wahnsinnig erfahren im Umgang mit Linux bin, so dass sich vermutlich so manch eingefleischter Linuxer die Haare raufen wird. Aber Perl ist auch eine nette Sache...

Wichtig ist ab sofort bei Betrieb des fli4l-Rechners: fli4l muss durch 'halt' beendet werden (das ist ohne gemountete Platte nicht unbedingt notwendig weil keine Dateisysteme gemountet sind, die dauerhaft bestehen bleiben - ein Vorteil des Ramdisk-Konzepts), weil es sonst Probleme mit dem ext2fs auf /dev/hda5 geben kann! Herunterfahren obwohl noch Druckjobs vorliegen ist auch nur bedingt sinnig.

Ich danke dem Team von fli4l für den genialen Einfall des 'on(e)-disk Routers' und hoffe, dass Ihr so weitermacht!

Stand: 23.03.2001 Martin Diedrich (Erstellt nach Überfliegen entsprechender Artikel der Mailingliste)

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