Das LAN am Netz
- Netzwerkprotokolle/Identifikation -
In englischen Dokumentationen ist dieser Punkt zumeist mit 'the basics' überschrieben, denn genau das ist hier drin: Die Grundlagen zu Begriffen und dem Netzwerkaufbau (Software).
Hinter diesem hochtrabendem Namen verbirgt sich nicht mehr als die 'Sprache' des Netzwerks. Als Netzwerkprotokoll wird das bezeichnet, was man im Alltag z.B. als Dialekt bezeichnen könnte: Der Standard, über den Computer im Netzwerk Daten untereinander austauschen können.
Am weitesten verbreitet in LANs ist mittlerweile das Protokoll TCP/IP, da über dieses auch die Dienste des Internet arbeiten (neben den für ein Netzwerk typischen Diensten der Datenübertragung, des Druckens im Netzwerk etc.). Neben diesem gibt es noch andere, als Beispiele seien hier IPX/SPX (dieses Protokoll wird von vielen Spielen genutzt und stammt eigentlich von Novell) und NetBEUI (besonders von MS-Betriebsystemen genutztes Protokoll zum Datenaustausch) genannt.
Identifikation im Netz
Jeder in einem Netzwerk beheimatete Computer besitzt (und braucht!) einen eindeutigen Namen und bzw. oder eine Adresse.
Der Name eines Computers muß eindeutig sein und darf nicht mehr als acht Zeichen umfassen. Arbeitet der Rechner in einer TCP/IP-Umgebung, so muß er auch eine IP-Adresse haben, die ebenso eindeutig ist.
In einem heutigen TCP/IP-Netzwerk hat eine IP-Adresse vier Segmente, die durch Kommas getrennt werden: aaa.bbb.ccc.ddd . Jedes Segment kann einen Wert von 0 bis 255 annehmen.
Da es in dieser Anleitung darum geht, ein TCP/IP-Netzwerk aufzubauen, etwas mehr zu diesen Adressen als zu den Namen: Für den privaten Bereich sind zum Beispiel die Adressen 192.168.x.y reserviert (und diese haben sich durchgesetzt, es gibt noch andere). Für die Platzhalter gilt hierbei: 0<=x<=255 und 0<y<255 (beim einen also mit '0' und '255', beim anderen ohne). Beim 'y' dürfen die Zahlen '0' und '255' nicht verwendet werden, da diese entweder das Netzwerk an sich repräsentieren (das mit der Adresse 192.168.x) oder die Broadcast-Adresse für das Netzwerk darstellen.
Neben der Netzwerk- und IP-Adresse gibt es noch die 'subnet mask', die eine Möglichkeit bietet, ein internes Netzwerk zu unterteilen. Da private Netzwerke aber selten so groß sind, daß das nötig ist, steht sie normalerweise auf 255.255.255.0 .
Die letzte in Netzen unabdingbare Adresse ist die 'MAC'-Adresse des Netzwerk-Devices. Die MAC-Adresse ist immer netzwerkkartenspezifisch und besteht aus getrennten Ziffernfolgen (aa-bb-cc-dd-ee-ff, HEXadezimal-Schreibweise). Die ersten drei Elemente geben den Hersteller an, die anderen dienen der eineutigen Identifizierung der jeweiligen Hardware.
Abschließend möchte ich noch anmerken, daß die Aussage 'mein Computer hat die IP-Adresse 192.168.x.y' eigentlich falsch ist, da diese Adressen lediglich an den Netzwerkadapter gebunden sind (hat also ein Rechner mehrere Netzwerkkarten, so hat er auch mehrere IP-Adressen!). Die Auswahl der gerade für einen bestimmten Zweck benötigten IP-Adresse ergibt sich aus der Frage, in welchem Netzwerk sie beheimatet ist. Hat z.B. ein Computer eine 'echte' Netzwerkkarte mit der IP-Adresse 192.168.1.1 und besitzt außerdem ein Netzwerk-Device (das kann z.B. ein DFÜ-Treiber sein) mit der IP-Adresse 192.168.100.1, so wird immer gefragt werden müssen, in welchem Netz man arbeiten will (wie man zwei Netze verbindet, steht in Kapitel 15 Teil e).