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Das LAN am Netz
- Namen im LAN: hosts -
 

Bei einem kleinen Netzwerk von vielleicht drei oder vier Rechnern scheint das Zuordnen von den wenigen IP-Adressen durch Namen eigentlich unnötig. Doch das ist es nicht. Durch Namensgebung hat man nicht nur den Effekt, dass man die Namen mit den Diensten verknüpfen kann, sondern erleichtert auch spätere Umstrukturierungen und die Konfiguration der Clients.
Um nicht gleich einen DNS aufzusetzen (der ja Speicher kosten, einen Haufen Arbeit machen würde und auch nicht ohne Tücken ist), kann man die im Windows-Verzeichnis liegende Datei 'hosts' editieren; manchmal ist die Datei auch als Beispiel vorhanden, dann 'hosts.sam' (umbenennen in 'hosts'):

# Copyright (c) 1994 Microsoft Corp.
#
# This is a sample HOSTS file used by Microsoft TCP/IP for Chicago
#
# This file contains the mappings of IP addresses to host names. Each
# entry should be kept on an individual line. The IP address should
# be placed in the first column followed by the corresponding host name.
# The IP address and the host name should be separated by at least one
# space.
#
# Additionally, comments (such as these) may be inserted on individual
# lines or following the machine name denoted by a '#' symbol.
#
# For example:
#
#      102.54.94.97     rhino.acme.com          # source server
#       38.25.63.10     x.acme.com              # x client host

127.0.0.1       localhost

Die Einträge dieser Datei legt Windows zugrunde, wenn z.B. der Befehl 'ping localhost' eingegeben wird. Dem Alias 'localhost' wird die IP-Adresse '127.0.0.1' zugewisen (wobei dieser Alias auch ohne hosts-Datei funktioniert). Das Tool 'PING' sendet seine Testpakete dann an diese Adresse.
Durch Editieren dieser Datei kann man zwar keinen tatsächlichen DNS (DomainNameServer) ersetzen, aber in einem kleinen LAN (mit 'klein' meine ich 2 bis 15 oder mehr Computer) reicht sie eigentlich vollkommen aus.

Eine Erweiterung zur Anpassung an das lokale Netzwerk kann z.B. folgender Eintrag sein:

127.0.0.1          localhost             # loopback
192.168.1.1        proxy                 # Proxy des LAN
192.168.1.1        mail                  # Mailserver des LAN
192.168.1.1        server                # Server des LAN
192.168.1.1        werkstatt             # Werkstatt-Rechner
192.168.1.2        katrin                # Katrins Rechner
192.168.1.3        martin                # Martins Rechner
192.168.1.4        buero                 # Buero-Rechner

Natürlich kann man die Liste beliebig erweitern. Wichtig ist, daß zwar einer IP-Adresse mehrere Namen zugeordnet werden können, andersherum geht das jedoch nicht (dann gibts Datenchaos).

Damit diese Datei von allen Rechnern genutzt werden kann, muß sie auch auf allen Rechnern in derselben Form (also komplett und identisch hinsichtlich Dateiname, Ort und Inhalt) vorhanden sein, was bei einem größeren Netzwerk ein Problem bei der Administration darstellen kann. Dabei ist es dann z.B. wichtig, dass der Netzwerkadministrator Änderungen in dieser Datei hierarchisch organisiert ('Der Server ist der Rechner, der es wissen muss und nach dem sich die anderen zu richten haben!') und eine veränderte Fassung jedem Mitglied im Netzwerk zukommen lässt. Zur sauberen Administration des Netzwerks im laufenden Betrieb später in Kapitel 14 (da steht auch ein kleiner Trick zur Hosts-Datei).

Zum Abschluss dieser Seite noch ein kurzer Hinweis, warum sich eine Namensauflösung auch in kleinen Netzwerken schon wirklich lohnen kann:
Man nehme an, das Netzwerk wird erweitert, umstrukturiert oder, oder, oder. Damit wäre die Bekanntgabe der neuen IP-Adressen sowie sämtlicher Änderungen an die Benutzer unumgänglich. Weiterhin müssten alle Clients so umgestellt werden, dass die genutzten Programm wieder auf den richtigen Rechner zugreifen.
Nutzt man nun die Namensauflösung mittels der 'hosts'-Datei, können in den Programmen die Namen der Server eingetragen werden. Bei obigem Beispiel sind die Namen 'proxy', 'mail', 'server' und 'werkstatt' der IP-Adresse 192.168.1.1 zugewiesen. Wenn nun der Dienst 'mail' auf einen neuen Rechner (angenommen: IP=192.168.1.10, Name=hornochse) ausgelagert wird, müssen entweder alle Clients im Netz auf diese IP-Adresse (wenn man die Namen nicht nutzt) oder auf den Namen 'hornochse' (so man die Namen so nutzt) umgeschrieben werden.
Einfacher hat man es dann, wenn genügend Namen vergeben sind: Die IP-Adresse nach dem Namen 'mail' wird umgeschrieben in 192.168.1.10, die hosts-Datei ersetzt - und keiner hatīs gemerkt.

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© Martin Diedrich, 1999-2001 | 14.07.2000 | nach oben |