Eigentlich wollte ich nur mal ganz kurz über Packer und Archive schreiben. Da sich aber mal wieder die Ereignisse überschlagen haben, also doch etwas länger mit einer kleinen Anleitung...
Aller Anfang
In Zusammenhang mit dem Vorgang der Datenkompression (des 'Packens') hört man immer wieder von 'Archiven', was Einsteiger meist in den Wahnsinn treibt. Wieso 'Archiv', ich denke, da wird nix archiviert sondern gepackt?
Ich werde im Folgenden immer von ZIP-Archiven ausgehen, da dieses das wohl verbreitetste Format im Internet darstellt.
Als entsprechendes Programm nutze ich den 'Powerarchiver' in der Version 6, dessen Heimat http://www.powerarchiver.com ist.
Die Archive
Was ist ein Archiv? Wenn man es einfach mal ganz allgemein formuliert, ist ein Archiv eine Sammlung von z.B. Zeitungen oder anderen Schriftstücken, Büchern, Filmen, ... Manchmal findet man diese Archive auch in komprimierter Form, früher z.B. oft bei großen Datenbeständen auf Mikrofilmen.
Genau das ist ein 'Archiv' in Bezug auf die Datenkompression auch: Eine Sammlung von Dateien, die in komprimierter Form aufbewahrt und/oder transportiert werden.
Als Bedeutung für das Wort 'Archiv' müssen wir also auch folgende Definition bedenken: 'Ein Archiv ist eine Datei, die eine oder mehrere Dateien komprimiert in sich hält. Man kann sowohl weitere Dateien in das Archiv hinzufügen (add to zip), aus dem Archiv löschen und natürlich auch wieder herausholen (extract to ...).'
Und wie arbeite ich damit?
Das hängt in erster Linie von dem Programm ab, welches verwendet wird. Normalerweise bieten gängige Zip-Programme zwei Möglichkeiten, mit Dateien umzugehen. Erstens ist da die normale Programmoberfläche, die meist dem Explorer-Layout angepasst ist. Dabei ist meist ein Arbeiten wie in der sonstigen Dateiverwaltung möglich. Die zweite Möglichkeit ist die Benutzung der rechten Maustaste im Explorer. Wenn eine Datei (z.B. 'meinedatei.doc') mit der rechten Maustaste angeklickt wird, öffnet sich das Kontext-Menü, in dem sich Einträge wie 'add to zip' befinden sollten. Klickt man auf ein bereits bestehendes Zip-Archiv, sollte man auch den Eintrag 'extract to' und 'create self-extracting' finden.
Eine dritte - allerdings unter normalen Umständen weniger verbreitete Methode - ist die, Zip-Archive per DOS-Kommando zu bearbeiten. Das geht auch und wird vor allen Dingen für Automatiken benötigt; dem normalen Anwender würde ich immer die beiden erstgenannten Möglichkeiten empfehlen.
Aha - und wie packe ich nun ein Archiv?
Das ist meiner Meinung nach am einfachsten, wenn man im Explorer die rechte Maustaste benutzt. Damit klickt man auf die Datei(en), die archiviert/gepackt werden soll(en) und wählt den Menü-Eintrag 'add to zip' aus. Je nach Programm wird dann noch ein Optionen-Bildschirm angezeigt oder gleich das Archiv mit den ausgewählten Dateien als Inhalt erstellt.
Nutzt man die grafische Programm-Oberfläche lieber, geht das natürlich auch. Dazu ruft man das Zip-Programm auf und fügt über die Schaltfläche 'Add' die gewünschte(n) Datei(en) ein. Der Effekt ist derselbe, nur dass man über diese Oberfläche oft mehr Einstellmöglichkeiten und Optionen hat.
Nach Schliessen der Oberfläche und Speichern des Archivs hat man in beiden Fällen eine neue Datei mit der Dateieindung 'zip', die die hinzugefügten Dateien in komprimierter Form beinhaltet.
Die technischen bzw. mathematischen Zusammenhänge, wie eine Datei gepackt wird, werde ich hier nicht weiter erläutern, da ich die erstens auch nicht aus dem Ärmel schütteln kann und zweitens eine solche Abhandlung wohl größer als eine einzelne Seite wäre...
So, jetzt habe ich ein Zip-Archiv, und wie komme ich wieder an meine Daten ran?
Theoretisch genauso, wie man sie 'verpackt' hat. Lediglich die Aktion ist eine andere; man nutzt jetzt nicht den Eintrag 'Add' sondern 'Extract'. Ansonsten sind die Schritte dieselben; man klickt jetzt nur nicht auf die zu packenden Dateien sondern auf das einzelne Zip-Archiv. Dann nutzt man wieder das Kontext-Menü oder die grafische Oberfläche, um die Dateien zu entpacken.
Das war ja nicht so schwer - aber da war doch noch etwas mit 'self-extracting'?!
Ja, richtig. Gerade Computer-Einsteiger haben häufig noch kein eigenes Zip-Programm (obwohl es ein Leichtes wäre, eine CD-ROM mit nützlichen und kostenlosen Zusatz-Tools jedem neuen PC beizulegen; vermutlich müsste man das nur mal tun). Daher muss man solchen Anwendern entweder ein Zip-Programm liefern (welches wohl zumeist nicht auf eine Diskette passt) oder ein sich selbst entpackendes Zip-Archiv erstellen. Das ist auch ganz einfach: Man klickt mit der rechten Maustaste auf ein bereits erstelltes Zip-Archiv und wählt den Eintrag 'create self-extracting EXE'. Sodann wird aus dem bisherigen Archiv mit der Dateiendung 'zip' eine Datei mit der Endung 'exe'. Diese wird vom Empfänger des Zip-Archivs einfach per Doppelklick aufgerufen und extrahiert den Inhalt in ein gewähltes Verzeichnis.
Selbst extrahierende Archive sind ein wenig größer als reine ZIP-Archive, sollten jedoch immer dann zum Einsatz kommen, wenn nicht sicher ist, ob der Empfänger einer Datei/eines Archivs ein eigenes Zip-Programm hat. Will man Zip-Archive im Internet zum Download anbieten, sollte man sich das allerdings sparen, da reine Zips lieber genommen sind als die ausführbaren exe-Dateien - schon der Virengefahr wegen.