Kleidung und Warnleuchte

Ausrüstung: Warnweste

Warnweste

Personen schützende Warnwesten sind leider nur für betrieblich eingesetzte Fahrzeuge Pflicht. Allein der Weg zum Aufstellen des Warndreiecks kann jedoch auch (oder gerade) für den privaten Fahrer ein nicht geringes Risiko bergen, denkt man an Verkehrsteilnehmer, die über den Seitenstreifen zu "überholen" versuchen oder an Strecken ohne Seitenstreifen - mit Weste ist die Chance, dass ein Fahrer noch bremst und damit der Sprung über die Leitplanke noch gelingt, einfach größer. Es ist aber auch für den Fahrer eines Fahrzeugs generell einfacher, einen knallgelb oder -orange angezogenen Menschen auf der Fahrbahn auszumachen als jemanden zu sehen, der in Jeans-Blau herumläuft.

Wirkung einer Warnweste im Dunkeln
Foto: Weste bei Nacht
Das Foto zeigt die Wirkung einer Warnweste bei Nacht. Deutlich sind die weiß reflektierenden Streifen erkennbar (Reflexite Eisblumensilber). Das Neon-Material leuchtet in der Dunkelheit nur wenig und erfüllt die Warnaufgabe fast ausschließlich am Tag.

Es gibt diese Westen in neongelb und -orange. Orange ist dabei die "klassische" Farbgebung, die normalerweise Anwendung findet und auch direkt in einschlägigen Vorschriften erwähnt wurde (mittlerweile geändert, es wird nur noch von "fluoreszierender Warnkleidung" gesprochen). Neongelb ist relativ neu, die Warnwirkung ist jedoch nicht geringer. Bei den verschiedenen Modellen am Markt sollte man darauf achten, dass die Weste nach EN 471 (Warnkleidung) zertifiziert wurde, denn dann kann man (halbwegs) sicher sein, dass die Wirkung am Tag durch ausreichende Mengen an tagesleuchtendem Material, in der Dunkelheit durch ausreichende Mengen an reflektierendem Material erzielt wird.
Am meiner Meinung nach angenehmsten zu tragen sind Westen aus Baumwoll-Mischgewebe (ca. 80% Polyester, 20% Baumwolle); es gibt sie auch noch mit einer Beschichtung aus PVC oder PU (dann ist das Neon-Material meist gelocht, um eine Belüftung zu ermöglichen), wobei diese Kunststoff-Westen "sperriger" und damit etwas unangenehmer zu tragen sind (und bei der Wärme im Auto manchmal brüchig oder "schmierig" werden).
Beim Kauf einer Weste sollte man überlegen, ob sich nicht die Anschaffung zweier oder mehrerer Westen lohnt (bei den Preisen für Warnwesten in manchen Baumärkten rechnet sich spätestens bei drei Westen die Bestellung im Versandhandel...).

Ausrüstung: Warnleuchte

Für einige Fahrzeugklassen vorgeschrieben ist eine Pannenleuchte, die gelbes Blinklicht aussendet. Diese Art Leuchte gibt es im normalen KFZ-Handel, allerdings zumeist in einer etwas eigenartigen Ausführung: Die Leuchte ist häufig mit einem weißen Arbeitslicht kombiniert, dafür aber nicht mit Reflektoren ausgestattet, was ich persönlich sehr schade finde: Das Arbeitslicht kann nur wirken, wenn es sich an der Arbeitsstelle (Motorraum, Reifen, ...) befindet; das Warnblinklicht wirkt nur, wenn es vom fließenden Verkehr gesehen werden kann und von daher hinter dem Fahrzeug oder schon am Warndreieck aufgestellt wird. Reflektoren könnten der passiven Sicherheit dienen - wären also durchaus sinnvoll, um die Leuchte auch zwischen den Blink-Impulsen gut sichtbar zu machen.
Eine solche Blinkleuchte stellt nachts eine sehr wirksame Warneinrichtung dar - tagsüber ist sie zumindest bei Sonnenlicht in der Regel zu lichtschwach.

Ausrüstung: Recht

Rechtlich spricht nichts gegen den Einsatz dieser beiden Ausrüstungsgegenstände - diverse Automobilclubs empfehlen das Mitführen von Weste und Warnleuchte für den Fall der Fälle. Welche Warnleuchte man nutzt, sollte man allerdings überlegen. Beim Kauf sollte man darauf achten, ein ordentliches (und geprüftes) Produkt zu beschaffen, da billige Leuchten oftmals eine schlechte Lichtabstrahlung haben, wegen gammelnder oder leicht verbiegender Kontakte den Dienst versagen oder bei Regen einfach nicht dicht sind. Orientiert man sich daran, welche Modelle in der mittleren Preisklasse und ohne unnötige Features von einem bekannten Hersteller am Markt sind, sollte sich eine brauchbare Leuchte finden lassen.

© mdiedrich.de - http://mdiedrich.de/?article=24 - 29.07.2005