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Massenmails sind mit fortschreitender Erweiterung des Internet immer wieder ein Diskussionsthema - doch zuerst zur Begriffsbestimmung des eigentlich harmlosen aber dennoch negativ anklingenden Wortes "Massenmails":

Unter dem Begriff der Massenmails werden ganz allgemein alle Mails verstanden, die an eine Gruppe von Empfängern gehen - Newsletter oder andere Infos sind zum Beispiel solche Massenmails (wenn diese auch gewollt sind und eher positven Zwecken dienen, so fallen sie doch auch unter diesen Begriff). Soweit zum positiven Aspekt dieser Art Mails, leider gibt es da auch die negativen:
Zum Beispiel schreiben manche unlautere Firmen Werbemails an alle möglichen Leute, von denen sie die eMail-Adresse haben. Oder es werden sinnlos selbsternannte Virenwarnungen ungefragt an zig Personen verschickt und weitergeleitet und weitergeleitet und weitergeleitet... Außerdem gibt es (im negativen Bereich) noch die sogenannten "Schneebälle", die dazu auffordern, die empfangene Mail an fünf oder mehr Personen weiterzuleiten (ist mittlerweile verboten).

Warum ist eine Massenmail ein Problem, die wird gelöscht und fertig!?

Das ist zwar an sich die meistens richtige Methode, solche Mails zu bearbeiten, allerdings muß man, um eine Antwort auf diese Frage zu liefern, global denken: Wenn eine Firma ungewollt Werbung verschickt, wird sie das nicht nur an einen Empfänger tun, sondern sich gleich an 100, 1000 oder 10000 Personen wenden - und genau dort liegt das Problem: Es ensteht jede Menge ungewollter Traffic auf den Backbones des Internet, der wiederum heftige Kosten verursacht, die irgendjemand (also auch die ordentlichen Nutzer, die für zumeist gewollte Leistungen zahlen) tragen muß.

Was soll man nun tun, wenn es um ungewollte Massenmails geht?

Fall 1 - man erhält eine ungewollte Massenmail (die sogar als solche eindeutig erkennbar ist, da wie wild für eine Firma oder ein Produkt geworben wird, manchmal geht´s auch nur drum, daß man gaaanz viel Geld verdienen kann - ohne etwas dafür zu tun...). Der Empfänger der Mail ist irgeneine Adresse (also nicht man selber), der Absender ist klar erkennbar.

Vorgehen: Man sieht nach, von welcher Domain die Mail kam (alles hinter dem "@") und schickt die gesamte Mail mit allen Headern an abuse@domain oder an abuse@eigener_Provider. Wer sich da nicht sicher ist, ob er das wirklich tun soll, kann die Mail auch erst an mich schicken und fragen (bitte nur wenn´s sein muß und kein anderer in der Nähe ist, der diese Frage beantworten könnte - ich bekomme schon selber genug von dem Schrott).

Fall 2 - man erhält eine Mail mit einem aufrüttelnden Inhalt, also entweder Virenwarnungen oder Hilfegesuche etc. Normalerweise bekommt man diese Mail von jemandem, den man irgendwie kennt (wie und woher auch immer), also von jemandem, den man nicht direkt für die Mail belangen kann, da er nichts anderes tut als eine Warnung, die er für echt hält, weiterleitet. Normalerweise ist man selber der Empfänger oder befindet sich unter diesen, da die meisten Weiterleiter es nicht für nötig halten, die BCC-Funktion zu nutzen.

Vorgehen: Man schaut sich die Mail zuerst ganz genau an - welche Merkmale sind vorhanden, welche nicht? Ist die Mail sinnvoll verfaßt und kausal richtig und logisch? Wie stellt sich die Sprache dar? Kopflos und unlogisch oder logisch und argumentativ - erklärend? Ist der Inhalt der Mail klar erkennbar und auf die Nachricht beschränkt? Ist auch innerhalb der Mail ein Original-Absender mit Kontaktadresse vorhanden? Wenn in der Mail darum gebeten wird, sie weiterzuleiten, ist ein Datum angegeben, ab dem sie nicht mehr beantwortet oder weitergeleitet werden soll? Ist der letzte Absender (also der, der die Mail an mich verschickt hat) eher erfahren oder eher unerfahren bezüglich der Nutzung des Internets? Halte ich es für sinnvoll, die Mail weiterzuleiten oder glaube ich, daß ich eher schade als helfe?
Erfahrenere Internet-Nutzer sollten sich auch einmal die sogenannten "Header" der Mail ansehen, um den Weg evtl. zurückzuverfolgen oder interessante Hinweise auf den Ursprung zu bekommen (das bisher dümmste, was ich erlebt habe, war eine Mail, die angeblich von AOL kam aber nur über deutsche T-Online-Server verschickt wurde - der Inhalt war Werbung für ein Erotik-Angebot im deutschen T-Online-Netz, der Absender und Betreiber dieses Angebots wurde mittlerweile - nennen wir es "entfernt").

Sollte man also eine Massenmail weiterleiten, muß man sich genau überlegen, ob man sie kommentiert und an wen man sie verschickt. Keinsfalls sollte man den Wortlaut oder -sinn der Original-Mail ändern. Grundsätzlich also gilt: Denken, denken, nochmal denken, die Mail durch den Wolf drehen oder jemanden fragen, der das für einen tut und dann erst weiterleiten.

Fall 3 - man verschickt selber eine Massenmail.

Vorgehen: Man nehme: Ein wenig Info (wenig!), eine Menge Empfänger, am besten noch alle in die "An:"-Zeile, damit auch jeder jede Adresse sehen kann, und verschicke diese. Der Erfolg?
Entweder, man bekommt einen Haufen Beschwerdemails, die gegen diese Art von Mails protestieren, oder nur eine: Das Ende des Internet-Zugangs, druckfrisch vom Provider.

Mal im Ernst: Je nachdem, wie wenig Info man verschickt (und unter welchem Hintergrund dies passiert oder getan wird) kann man erwirken, daß einem blitzschnell eine Verwarnung vom Provider ins Haus flattert - das hat schon einigen Werbeagenturen das Genick gebrochen (weil die ja so schlau waren, nicht alles mit Plakaten zuzukleistern, nein, sie müllen das Internet voll!).


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