Der Dienst 'eMail'


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Wenn man unbedingt will, kann man seine Mails auch ohne ein tatsächliches eMail-Programm abfragen, sofern es sich um einen POP3-Account handelt. Dieses geht mit dem Programm "TELNET", welches jeder gängigen Windows-Version beiliegt (standardmäßig installiert, sobald das TCP/IP installiert ist).

Benutzer von Windows 95 Telnet:

Im Windows-Telnet kann man die Option "lokales Echo" unter Terminal-Einstellungen aktivieren, damit man immer sieht, was man gerade eingetippt habt. Tippfehler lassen sich in den meisten Fällen nicht rückgängig machen, so daß jeder Befehl auf Anhieb richtig getippt werden muß. Ist er nicht richtig getippt, kann es schlimmstenfalls passieren, daß man sich neu einloggen muß, da der Server evtl. aufgrund des entstehenden Errors die Verbindung zurücksetzt.
Achtung:
Ist das "lokale Echo" aktiviert, wird auch das Passwort unverschlüsselt angezeigt, so daß Dritte dieses am Bildschirm ablesen können.


  telnet Server Protokoll

Der Befehl "telnet" wird unter dem Punkt "Startmenü-Ausführen" (Windows) eingegeben und ruft das Programm TELNET auf. Die Parameter bezeichnen den Server und das zu nutzende Protokoll.
Beispiel:

telnet pop.test.net pop3
+OK POP3 on InetServer (3.0) ready.
In diesem Beispiel ist die Zeile "+OK POP3 on InetServer (3.0) ready." bereits die Antwort des Mailservers; dieses wird auch in weiteren Beispielen so aussehen.

  user name

Der Befehl "user" gibt dem POP3-Account den Benutzernamen an. Hinter dem Befehl folgt ein Leerzeichen und dann der Name des Benutzers bzw. der Name des Accounts.
Beispiel:

user name
+OK user accepted
Jetzt ist der Benutzer mit seinem Namen eingeloggt, das Passwort wird verlangt.

  pass password

Der Befehl "pass" gibt dem POP3-Account das Paßwort für den jwlg. Account an. Hinter dem Befehl folgt ein Leerzeichen und dann das Paßwort des Accounts.
Beispiel:

pass password
+OK welcome
So oder so ähnlich zeigt der POP3-Server die zustandegekommene Verbindung an. Jetzt ist der Zugriff auf den Account frei.

  stat

Der Befehl "stat" gibt Euch die Anzahl der vorhandenen eMails gefolgt von deren Gesamtgröße an (alle Mails zusammen und mit Anhängen etc.).
Beispiel:

stat
+OK 3 846
In dieser Mailbox sind also 3 Mails abholbereit; die Gesamtgröße beträgt 846 Bytes.

  list

Der Befehl "list" gibt Euch die vorhandenen eMails gefolgt von deren Größe an (alle Mails einzeln mit der jwlg. Nummer).
Beispiel:

list
+OK 3 846
1 223
2 223
3 223
.
In dieser Mailbox sind also 3 Mails abholbereit; jede Mail ist 223 Bytes groß.
Der abschließende Punkt bedeutet, daß die Ausgabe hier beendet ist.

  top #

Der Befehl "top #" ( # = Nummer der Mail ) zeigt Euch die Header der jwlg. eMail ( # ) an, diese können mitunter recht lang werden.
Beispiel:

top 1
+OK showing n lines
To: admin@localhost
From: martin.diedrich@gmx.de
Subject: TESTMAIL
MIME-Version: 1.0
X-Mailer: POSTIE (Dec 17 1998 20:00:37)
Date: Wed, 06 Jan 1999 01:58:31 +0100
Content-Type: text/plain; charset=iso-8859-1
Content-Transfer-Encoding: quoted-printable
Aus diesen Zeilen läßt sich herauslesen, daß die Mail an "admin@localhost" gesendet wurde. Sie kommt von "martin.diedrich@gmx.de", hat den Betreff "TESTMAIL" und wurde in der MIME-Version 1.0 codiert. Der X-Mailer (das Programm über das die Mail verschickt wurde) ist "POSTIE (Version vom 17.12.1998)"; die Mail wurde verschickt am Mittwoch, 06. Januar 1999 um 01:58:31 Uhr MEZ. Der Inhalt der Mail (content-type) ist Text / ASCII-Zeichen; der Zeichensatz ist nach ISO-8859-1 (Western) definiert. Jeglicher Inhalt der Mail wurde auf ihrem Weg quoted-printable codiert.

ANMERKUNG: fügt man an das Kommando noch ein Leerzeichen und eine weitere Zahl an, bedeutet diese, daß Zeilen des Hauptteils der Mail (Message Body) mit angezeigt werden: z.B. top 1 5, bei manchen Servern ist dieses sogar generell nötig.

  retr #

Der Befehl "retr #" führt dazu, daß die der Nummer ( # ) zugehörige Mail komplett (einschließlich aller Header und des gesamten Inhalts, auch Attachments) angezeigt wird. Also Vorsicht bei großen Mails, TELNET hört nicht so einfach auf (STRG+ALT+ENTF ist dann Euer Freund ;-)).
Beispiel:

retr #
+OK 286 octets
[hier kommt dann die Mail komplett]
.
Hier bleibt nicht viel zu erklären ;-). Der abschließende Punkt bedeutet, daß die Ausgabe hier beendet ist.

  dele #

Der Befehl "dele #" ist der vermutlich wichtigste wenn man SPAM (unerwünschte Webung etc.) bekommt: Er ist dazu da, Mails zu löschen.
Beispiel:

dele #
+OK Message deleted
Eigentlich dürfte diese Funktion klar sein (die Mail wird halt gelöscht).

  quit

Der Befehl "quit" dient dazu, die Verbindung mit dem POP3-Server zu beenden.
Beispiel:

QUIT
+OK Closing connection
Normalerweise bekommt man beim Windows-Telnet noch ein extra Fenster mit der Meldung "Connection to host lost". Na dann. Das war´s!


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© mdiedrich 2001