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eMails sind mittlerweile eine vielgenutzte Form der globalen Kommunikation und gleichzeitig der Ursprung von vielen Mißverständnissen und Problemen. Diese beginnen schon beim Lesen von eMails, das in der Regel nur ein "Überfliegen" ist, und endet bei überproportional hitzigen eMail-Verkehren, zwei Phänomene der elektronischen Kommunikation. Deswegen gibt es diese "Netiquette", die den Umgang mit eMails als Quasi-Standard regelt. Da es keine Instanz gibt, die diese Netiquette durchsetzt (auch wenn deutsche oder internationale Gerichte sich manchesmal anmaßen, das zu sein), sollten diese Regeln beachtet werden, da die Netzgemeinde unter Umständen sehr viel bewirken kann, wenn sich jemand nicht dran hält ... Offenheit von eMails: eMail bedeutet offene Kommunikation - einer Postkarte vergleichbar. Das Versenden von eMails ist mit heutiger soft- und hardware-mäßiger Technik nicht absolut hundertprozentig sicher, denn z.B. der Administrator des Mailservers wäre theoretisch in der Lage, die eMails seiner Kunden zu lesen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich in eine Datenleitung einzu(k)linken und somit ganz einfach den Datenverkehr mitzuschneiden. Als Gegenmittel gerift wohl nur, nichts 'Böses' in eine eMail u schreiben oder gängige Verschlüsselungssysteme (z.B. PGP) zurückzugreifen. Letzteres sollte sowieso jeder tun, dem seine Privatsphäre sehr am Herzen liegt. Keine Kettenbriefe, keine unangeforderten Massenmails! Man verschickt niemals Kettenbriefe oder Massenmails. Kettenbriefe sind im Internet verboten, da sie den Datenverkehr enorm behindern können; bei Zuwiderhandlungen droht einem meist das Abklemmen des Zugangs. Die größte Sünde, die man in diesem Zusammenhang begehen kann, ist übrigens das 'Verpacken' aller Empfänger in die 'An:'- oder 'To:'-Zeile, denn damit wird erstens der Kopf einer eMail riesig groß und zweitens werden damit jedem Empfänger der eMail alle anderen bekanntgegeben - und das ist nicht in Jedermanns Sinn. Zuerst alle eMails lesen, dann schreiben! Generell ist es eine gute Idee, vor dem Beantworten einer eMail zuerst alle ankommenden eMails durchzusehen. Manchmal möchten sich Personen für zuvor gesendete eMails (die z.B. mehr oder weniger unüberlegt geschrieben wurden) wieder entschuldigen. Außerdem kann es sein, dass eine Anfrage schon erledigt ist oder weitere Detail-Informationen hinzugekommen sind. An eMails eine Signatur anfügen! Zwar setzen alle eMail-Programme die Absenderadresse in den Nachrichtenkopf jeder abgesendeten eMail, jedoch sollte man am Fußende einer eMail Informationen über sich selber integrieren (Name, eMail- und evtl. WWW-Adresse). Dies wird von vielen eMail-Programmen automatisch vorgenommen; diese Zeilen nennen sich "Signaturen" und sollten nicht länger sein als vier Zeilen. Hineinschreiben darf man übrigens alles; manche schreiben z.B. einen täglich wechselnden Spruch hinein. Beim Antworten auf die Antwortadressen achten! Immer vorsichtig beim Adressieren einer eMail sein! Manche Adressen sind für eine Gruppe von mehreren Personen eingerichtet, obwohl sie den Anschein erwecken könnte, nur für eine Person zu sein. Auch sollte man den unter "REPLY TO" angegebenen Wunsch, an eine andere Adresse zu antworten, ausnahmslos respektieren. Gut überlegen, wen man bei Fragen kontaktieren sollte! Immer gut überlegen, wen man für eine Hilfestellung kontaktieren könnte. Möglicherweise gibt es jemanden im Bekanntenkreis, der bei Software- oder Systemproblemen helfen kann. Man sollte wissen, wen man fragen kann, falls man irgendetwas fragwürdiges oder verbotenes per eMail erhält. Wenn man eine Frage zum Thema 'Gartenkräuter' hat, geht man ja auch nicht zum PC-Händler um die Ecke... Vorsicht mit Sarkasmus, Ironie und Übersetzungen! Immer im Gedächtnis haben, daß ein Empfänger einer eMail ein Mensch ist, der möglicherweise andere Vorstellungen über Kultur, Sprache und Humor hat als man selber. Groß- und Kleinschreibung nutzen! Groß- und Kleinschreibung: REINE GROSS-SCHREIBUNG WIRKT SO, ALS OB MAN SCHREIEN WÜRDE, konsequente kleinschreibung zeugt von bequemlichkeit und desinteresse. Nebenbei wird es manchmal bei konsequenter Kleinschreibung etwas missverständlich; bestes Beispiel (nein, es ist in keinem Fall frauenfeindlich gemeint!): 'die ornithologin ist gut zu vögeln'. Ich denke, jetzt bequemt man sich schon, auch mal den ein oder anderen Buchstaben groß zu schreiben... Symbole für Betonungen benutzen! Wenn man etwas betonen möchte, sollte man die entsprechenden Satzteile in Sternchen setzen ("*Das* ist, was ich meine"). Unterstriche davor und dahinter werden genutzt, um etwas zu unterstreichen ("_Krieg und Frieden_ ist mein Lieblingsbuch"). Stimmungen zeigen! Man benutzt EmotIcons, um einen Tonfall zu zeigen. Aber man sollte sie sparsam benutzen . Trotz eines EmotIcons sollte man sich im Klaren darüber sein, was man schreibt - ebenfalls unpassend sind Emoticons meistens in geschäftlicher Post. Nicht überhitzt oder gestresst antworten! Ganz wichtig ist, dass man z.B. auf kritische Äußerungen in einer eMail nicht überhitzt oder gestresst reagiert. Da bei beiden Kommunikationspartnern Gestik ud Mimik zum Zeitpunkt der Aussage nicht einsehbar sind, bleiben viele Details unsichtbar - ebenso auch die Umstände der Entstehung der eMail: Wurde sie in Ruhe geschrieben oder nur hektisch hingetippselt, hatte der Schreiber gute oder schlechte Laune, war er emotional beeinflusst? HTML hat in eMails nichts zu suchen. Möglichst vermeiden sollte man in eMails die HTML-Formatierung. Viele eMail-Programme können HTML überhaupt nicht oder nur sehr eingeschränkt interpretieren. Manche eMail-Programme versenden außerdem voreingestellt eine eMail mit Normaltext zusäztlich in einer HTML-formatierten Version. Dies sollte man auf jeden Fall deaktivieren, da solche eMails unnötig groß sind. Außerdem ist es auch ohne bunte Farben möglich, einen Text ansprechend und übersichtlich zu gestalten, man denke an die * und _ ! Beispiel: Von: Martin Diedrich, <martin@mdiedrich.de> An: Martin Diedrich, <martin@mdiedrich.de> Betreff: Einladung zum Workshop EINLADUNG Am *29.08.2000* um *12:30 Uhr* findet im großen Saal ein *Workshop* zum *Thema 'Internet'* statt. Der Referent ist *Martin Diedrich* aus Herzberg. *Unterthemen* werden z.B. *die Anbindung des LANs an das Internet* sein. Ich würde mich sehr freuen, mich als Gast begrüßen zu können. MfG Ich -- Martin Diedrich, mailto:martin@mdiedrich.de - Der Himmel wird erst schön durch ein paar Wolken - Fasse Dich kurz. Kurz fassen ohne überknapp zu werden, heißt die Devise. Wenn man auf eine Frage antwortet, fügt man nur soviel Originalmaterial ein, daß die Antwort verstanden werden kann, mehr nicht. Es wirkt extrem schlecht, auf eine Frage zu antworten und dazu einfach nur den kompletten Text der eMail anzuhängen, der die Frage enthielt. Man sollte immer alle relevanten Teile herausarbeiten und direkt unter jede Frage antworten. In diesem zusammenhang empfiehlt sich auch die Lektüre von http://learn.to/quote/. Bei Antworten die Fragen nicht weglassen! Bei Antworten keinesfalls die Frage weglassen! Viele Empfänger erhalten pro Tag mehrere Dutzend eMails und archivieren möglicherweise nicht alle eMails, so daß mal das ein oder andere Detail verloren gehen kann. Maximal 72 Zeichen pro Zeile! Pro Zeile sollten maximal nur 72 Zeichen geschrieben und jede Zeile mit einem "RETURN" beendet werden. Passende Betreff-Zeile angeben. eMails sollten immer eine Betreff-Zeile ("Subject") enthalten, die eindeutig auf den Inhalt der eMail deutet. Ihr Empfänger wird einen eindeutigen Betreff zu schätzen wissen. Weiterhin sollte der Betreff nicht ständig wechseln. Immer mißtrauisch sein! Solange eMails nicht hundertprozentig sicher sind, solange werden eMails (und News-Beiträge) Ziel von Fälschungen sein. Man sollte bei jeder eMail am Wortlaut prüfen, ob sie wirklich vom angegebenen Absender sein kann. Den Absender informieren, wenn die Beantwortung seiner Fragen länger dauert! Wenn man der Meinung ist, daß eine eMail besonders wichtig ist, man aber für die Beantwortung Zeit benötigt, so benachrichtigt man den Absender, daß die Mail angekommen ist und diese demnächst ausführlich beantwortet wird. Keine unverlangte Werbung verschicken! Die Kosten für die Übertragung von eMails werden, wenn man das Internet nüchtern betrachtet, von den Nutzern getragen, in dem diese ihre Provider für ihren Internet-Zugang bezahlen und dieser mit diesen Geldern unter anderem Übertragungswege aufrechterhält. Diese System unterscheidet sich grundsätzlich von herkömmlichen Übertragungssystemen, wie z.B. normaler Post, dem Fernsehen oder dem Radio. Jemandem eine eMail zu senden, kostet auch ihn Bandbreite seines Netzes, Datenträgerspeicher oder CPU-Zeit. Dies ist der fundamentaler Grund, wieso unverlangte eMail-Werbung im Internet unerwünscht ist und in einigen Bereichen (auf Antrag) auch geahndet wird. Man sollte nie unüberlegt Dateien an eMails anhängen! Immer die Größe Ihrer zu versendenden eMail im Auge behalten. Eingefügte Grafiken oder Programme blähen eine eMail so auf, daß sie entweder überhaupt nicht oder nur mit massivem Ressourcenverbrauch übertragen werden kann. Ein Anhaltspunkt für maximale Dateigröße in eMails sind bei 'Fremdkontakt ohne Ankündigung' etwa 50 Kilobyte. Man sollte bei großen Mails erwägen, FTP zu nutzen oder kann auch eine große Datei in kleine Häppchen zerstückeln, um diese dann einzeln per eMail zu versenden. Vorsicht vor eMail-Schleifen! Vorsicht vor den gefürchteten Weiterleitungs-Schleifen, wenn ein eMail-System Weiterleitungen erlaubt. Man muß sich immer überzeugen, daß man keine Weiterleitungen auf verschiedenen Rechnern installiert hat, da ansonsten eine eMail in eine endlose Schleife von einem Computer zum nächsten und zum nächsten usw. gerät. Quelle (in Anlehnung an): http://www.netplanet.org |
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